Der letzte Vogel

Der letzte Vogel

Anfang Dezember. Die Sonne brennt unbarmherzig. Vor dem Auge des Menschen eine gähnende Leere, nichts als heiße, öde Wüste.
Totale Stille, harter, roter Boden und nur verwelkte karge Gräser und winzige
Krabbeltiere, die vergeblich nach Regen Ausschau halten. Doch es kommt kein Tropfen vom Himmel, es gibt keine Erleichterung.
Der Mensch bewegt sich fort, im Herzen ein Fünkchen Hoffnung und Verzweiflung zugleich. Gefühls zerrissen erinnert er sich an die wunderbaren grünen Auen, blühenden Pflanzen, Baümen, die Schatten spendeten, an freuliches Zwitschern der Vögel.
Sollte das nur ein Traum gewesen sein oder trügen ihn die Sinne jetzt, in seinem
zerrütteten Kopf ?
Er muss weiter, erinnert sich schwach an eine Stelle, wo das quellende Wasser heraussprüdelte, damals…
Da sah er einen starken, großen Vogel, einen Adler, der seine prächtige Flügel in der Luft schwingen ließ, damals…
Der Mensch sinkt auf die Knie, verwirrt und erschöpft kriecht, den armseligen Kreaturen, ähnelnd. Mit verschwollenen Augen sieht er in die Ferne.
Da, der Adler, mit breit ausgestreckten Flügeln graziös und majestätisch, mit einem scharfen Blicj auf die Gestalt des Menschen gerichtet, unaufgefochten –
der letzte und einzige König der Lüfte.

Mein Lebenslauf in den Zeitsätzen

Als ich geboren wurde
Wurden noch nicht alle Haüser aufgebaut
Und mit neuer Hoffnung der Stadt ausgebaut.

Als ich dreizehn wurde
Wuchs Unzufridenheit der Menschen im Staat
Die Studenten protestierten
Die Porträten flogen
Fremde Soldaten kamen
Und neue alte Menschen an die Macht.

Als ich erwachsen wurde
Wurde Gewerkschaft aufgebaut
Und neue Hoffnung kam auf
Es wurde geschossen
Menschen ernidrigt und beseitigt
Ich fuhr weg

Als ich reifer wurde
Fiel die Mauer weg
Europa atmete auf
Doch das Erhoffte lässt im Stich.